Botanik
Topinambur (Helianthus tuberosus), ist eine Pflanze aus der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae) und zählt zur selben Gattung wie die Sonnenblume (Helianthus annuus). Sie hat große Blätter und kleine krätig- gelbe Blüten. Im englischsprachigen Raum ist Topinambur als sun- root bekannt.
Weitere Namen für die Topinambur sind: Deutsche Kartoffel, Erdartischocke, Erdäpfel, Erdbirne, Erdschocke, Erdsonnenblume, Ewigkeitskartoffel, Indianerknolle, Jerusalemartischocke, Kleine Sonnenblume, Knollensonnenblume, Zuckerkartoffel in Südbaden auch als Ross- erdäpfel, da sie früher häufig an Pferde verfüttert wurden.
Erscheinungsbild
Die mehrjährige krautige Pflanze wird bis zu drei Meter einige Sorten bis annähernd vier Meter hoch. Aus den Knollen bilden sich aufrechte Stängel. An diesen sitzen gestielte, eiförmige rauhe Blätter. Diese werden sieben bis zehn Zentimeter breit und zwischen zehn und fünfundzwanzig Zentimeter lang.
Die vier bis acht Zentimeter breiten, körbchenförmigen Blütenstände blühen im Zeitraum von August bis November in einem schönen gelb. Sie sitzen in den Achseln der oberen Laubblätter. Die Zungen- und Röhrenblüten sind zwittrig. Die Samen reifen wegen der späten Blütezeit in Mitteleuropa normalerweise nicht aus.
Die Pflanzen vermehren sich dennoch sehr gut durch ihre Wurzelknollen. Im Juli und August bildet die Pflanze an den unterirdischen Ausläufern länglich -spindelförmige Knollen aus, die als Kohlehydratspeicher dienen. Aus ihnen treiben im nächsten Frühjahr neue Sprossen.
Topinambur als Neophyt
In Mitteleuropa verwildert Topinambur häufig und kann ähnlich wie andere neueingebürgerte Pflanzen (Neophyten) Probleme verursachen. Bedingt durch die fehlende Konkurrenz, die enorme Wuchsleistung und die wenigen Fressfeinde verdrängt bei mangelhafter Betreuung der Topinambur heimische Pflanzen. Topinambur ist daher in der Lage, in eine bestehende Pflanzengesellschaft einzudringen und aufgrund des raschen Höhenwachstums im Frühjahr, bei dem die anderen Pflanzen sehr stark beschattet werden, zu verdrängen.
Topinambur wird als invasiv eingestuft. Bevor Topinambur großflächig gepflanzt wird sollte eine Absprrache mit der Naturschutzbehörde geführt werden. In der unmittelbaren Nähe von Bächen und Flüssen, sollte wegen der Gefahr, dass Wurzelknollen durch Hochwasser verbreitet werden, von einer Anpflanzung Abstand genommen werden. Zum Schutz der heimischen Flora und Fauna ist ein behutsamer Umgang mit Topinambur unabdingbar.
Unter Verwendung von http://de.wikipedia.org/wiki/Topinambur
Sorten
Topstar Gute Gelbe Rote Zonenkugel Violett de Rennes Topinambursorten
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Verbreitung
Topinambur stammt aus Nord- und Mittelamerika. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet wird in Mexiko vermutet. Heute ist die Art im zentralen und östlichen Nordamerika sowie in Mittelamerika verbreitet. Sie gilt als Kulturpflanze der Indianer aus vorkolumbianischer Zeit. Heute wird Topinambur in fast allen Kontinenten angebaut. Hauptanbaugebiete befinden sich in Nordamerika, Russland, Australien und Asien. In Europa wurde die süßlich schmeckende Knolle Mitte des 18. Jahrhunderts weitgehend von der Kartoffel verdrängt. Sie wird nur noch mit geringer wirtschaftlicher Bedeutung in Südfrankreich und den Niederlanden angebaut. In Deutschland findet man nur kleine Anbaugebiete.
Anfang des 17. Jhr. wurde in Nouvelle France (heute Kanada) Topinambur bei den dort heimischen Indianern entdeckt. Diese verwendeten die Knolle als Grundnahrungsmittel und für ihre langen Wanderungen, da sie die appetithemmende Wirkung schätzten.
Die französischen Besetzer brachten Topinambur nach Frankreich und führten sie dort als Delikatesse an den Fürstenhöfen ein. Von dort aus verbreitete sie sich rasch und erreichte um 1900 eine Anbaufläche von ca. 80.000 ha. Wahrscheinlich liegt der Ursprung der Pflanze in den Anden, da ihr weder große Hitze noch Kälte etwas ausmachen.
Die Knollen waren im 19. Jahrhundert ein wichtiges Nahrungs- und Futtermittel.